Der Rheinmarathon – 42,8 km von Leverkusen nach Düsseldorf

Nach etlichen Regattaverlegungen und Absagen stand einem der Sinn nach etwas Realem, einer Regatta, die auf jeden Fall stattfindet, wo man auch die ganzen verpassten Rennkilometer der letzten 20 Monate mit einem Start wieder aufholen konnte. Und so war die Idee geboren, auch 2021 wieder beim legendären Rheinmarathon anzutreten und zwar in einer Frauenmannschaft. Zudem war es die 50. Ausgabe der Veranstaltung, also ein Jubiläumsjahr!

Nach kurzer Umfrage war das Boot auch schon voll, mit Katrin und Sybille von der Hellas, Marion von der Kölner Germania und Hannah vom SV Scharnebeck. Unser Steuermann von vor 2 Jahren, Felix von der Bonner RG, war auch wieder mit dabei. Da wir in dieser Konstellation noch nicht zusammen auf Langstrecke gewesen waren, planten wir 2 gemeinsame Trainingstage auf dem Regattagewässer ein und trafen uns in Köln, wo wir mehrere längere und intensive Einheiten auf dem Rhein verbrachten und uns mit Gopro-Videoaufnahmen harmonisierten. Dankenswerterweise konnten wir auch mit Kölner Top-Bootsmaterial trainieren, welches wir dann sogar für die Regatta zur Verfügung haben sollten. So viel Glück war kaum zu fassen! 

Am Regattatag blieb der vorhergesagte Regen aus und bei relativem Niedrigwasser überquerten wir hochmotiviert – so wie außer uns noch weitere insgesamt 137 teilnehmende Mannschaften – die Startlinie beim RTHC Leverkusen. Schon von Anfang an war klar, wir wollen mit einer Schlagfrequenz von 26 über die Strecke und mit dem entsprechenden Adrenalin des Renntages waren wir auch sofort auf Touren.

Mit der Startnummer 14 in der offenen Frauenklasse gestartet, konnten wir über die Marathondistanz einige der mit jeweils 90 Sekunden Versatz vor uns gestarteten Boote überholen und von hinten anrauschende Frachter auf Distanz halten. Entgegen kamen uns allerdings etliche Frachter, durch deren Wellen Felix uns aber in optimalem Winkel durchsteuerte. Trotzdem übernimmt ein noch so gut präpariertes und gesteuertes Gigboot in solchen Situationen oft Wasser, welches allerdings in unserem Fall mit der Pumpe schleunigst wieder nach draußen befördert wurde. Neben einem sorgfältig präparierten Boot und einem erfahrenen Rheinsteuermann sorgen auch die in regelmäßigen Abständen liegenden DLRG Boote für ein gewisses Sicherheitsgefühl, da der kurvige Streckenverlauf vielfaches Kreuzen erfordert.

Dass man in jedem Fall nass wird und vor allem die beiden Bugplätze bisweilen achterbahnartige Erlebnisse hatten, das gehört dann einfach dazu und jeder solcher Events wurde durch akustische Einlagen untermalt. Vor allem motivierten wir uns bei regelmäßigen Durchsagen wie „Streckendrittel“, „Streckenhälfte“, „unter zehn Kilometer“ vor allem dadurch, dass unser Boot so schön lief und wir von unseren Bordcomputern wussten, dass wir sehr konstant eine gute Durchschnittsgeschwindigkeit drauf hatten, uns keiner überholte und am Ende – wo es dann schon bisschen weh tat – durch die entschiedene Ansage von Felix, dass da noch ein Boot 700m vor uns wäre, welches man auf den letzten 6km Strecke ja vielleicht noch einholen sollte. Der Endspurt war dann legendär – wer hätte das gedacht, dass man die Schlagzahl noch auf eine 30 hochziehen würde und dieses Boot voraus – dessen Mannschaft sich natürlich nicht einholen lassen wollte – tatsächlich noch schaffte zu überholen. Was für ein Spirit, was für ein Durchhaltevermögen, was für eine Mannschaft!

Nach 2 Stunden 16 Minuten ertönte die Zielhupe für die Startnummer 14. Am Ende war dies die schnellste Zeit aller Frauenboote (17 an der Zahl), knapp 5 Minuten vor den Zweitplatzierten. In der Gesamtwertung ein 9. Platz, nur 2 Mixedboote und 7 Männerboote waren schneller – darauf konnte man wirklich ein bisschen stolz sein.

Das schnellste Boot der Veranstaltung war ein Männerboot, welches nach 2h 07 Minuten durchs Ziel fuhr, das schnellste Mixedboot war 2 Stunden 11 Minuten unterwegs. Die schnellste Seegig (auch solche Ungetüme starten dort) 2 Stunden 20 Minuten.

Die Ergebnisse der Regatta findet man hier: https://www.rcgermania.de/fileadmin/editorial/Download/Marathon/Regattaergebnis_rm21_03.10.2021__1_.pdf

Die Veranstaltungsseite hier: https://www.rcgermania.de/marathonrudern/