Wir stehen im Bootshaus und blicken auf den verregneten Vorplatz der Hellas. Keine Ruderer auf dem Wasser, der Verein wie ausgestorben. Nur der leere Anhänger wartet darauf, dass wir die abgeriggerten Boote drauflegen und es losgeht nach Gießen. Am Freitag, 17. Mai, haben wir erstmal den Hänger zum Regattaplatz an der Lahn gebracht.
Am nächsten Morgen gegen 10.30 Uhr startete dann das erste Rennen: Laura und ich wollten die Gelegenheit nutzen, um im Doppelzweier noch mehr Regattaerfahrung zu sammeln und das erste Mal eine 1000-Meter-Strecke zu bezwingen. Die Regattabahn in Gießen ist wirklich eng – mussten wir bereits beim Hochfahren zum Start feststellen. Aber glücklicherweise hatten wir nur eine Gegner-Mannschaft und somit genug Platz. „Wir haben das echt gut durchgezogen“, resümieren wir zufrieden nach dem Rennen – obwohl die Heidelberger Mannschaft 13 Sekunden schneller war.
Kaum haben wir wieder angelegt, muss auch schon Ansgar mit seinem Einer aufs Wasser. Auch er bleibt 13 Sekunden hinter dem Erstplatzierten zurück. Aber wir machen uns nichts draus: Am nächsten Tag haben wir eine zweite Chance.
Diesmal sitzen wir schon um 7 Uhr morgens im Auto und beäugen gespannt die dunklen Wolken am Himmel. Aktuell regnet es stark, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Und tatsächlich: Mit unserer Ankunft in Gießen verzieht sich das Regenwetter und wir können den zweiten Regatta-Tag im Trockenen hinter uns bringen. Das Wasser ist dieses Mal etwas unruhiger, aber wir sind dafür innerlich schon etwas lockerer als noch am Tag zuvor.
Laura und ich treten gegen zwei weitere Mannschaften an und erreichen das Ziel wie bereits am Vortag 13 Sekunden hinter dem Erstplatzierten. „Dafür dass uns die Kraft dieses Mal relativ schnell ausgegangen ist, ist das ein super Ergebnis“, erzählen wir am Ende stolz.
Ansgar fährt bis kurz vor dem Ende mit dem Zweitplatzierten auf gleicher Höhe mit. Der Einer-Fahrer aus Konstanz zieht dann aber wenige Meter vor dem Ziel nochmal an und erreicht einen Vorsprung von 3 Sekunden. Alles in allem sind es hier aber nur 7 Sekunden Rückstand gegenüber dem Erstplatzierten.
Jetzt noch schnell die Boote abriggern und auf den Hänger laden. Dann geht es ab nach Hause, um die Füße hochzulegen und sich mental schon mal auf die Bürgeler Regatta Ende Juni vorzubereiten. Wer von euch ist noch dabei?